Um was kann es gehen in einem Beitrag zum Thema Gesundheit im März 2020? Um Corona natürlich, was sonst. Und vielleicht gibt es auch schon die ersten, die leicht genervt die Augen verdrehen und denken „jajaja, ich hab’s ja begriffen – kann man jetzt mal über etwas anderes reden?“
Ehrlich gesagt:
Nein, eigentlich man das kann nicht. Auf die Gefahr hin also, dass die meisten es schon wissen, wollen wir als Apotheke und damit als Teil des Gesundheitswesens hier noch einmal kurz umreißen, um was es geht und die wichtigsten Tipps zusammenfassen, mit denen man sich und andere schützen kann.
Erstens:
Es geht vor allem um Zeit. Auch wenn niemand genau sagen kann, wie die Pandemie sich entwickeln wird, ist es das wichtigste Ziel, die Ausbreitung von Covid19 deutlich zu verlangsamen. Gelingt das nicht und bleiben die Infektionsraten auf dem bisherigen Niveau, werden sich in ein oder zwei Wochen so viele Menschen angesteckt haben, dass diejenigen mit einem schweren Verlauf der Krankheit nicht mehr so versorgt werden können, wie es medizinisch notwendig wäre. Lässt sich die Ausbreitung wirksam bremsen, steht außerdem Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten zur Verfügung.
Zweitens:
Es geht um Kontrolle. Das neuartige Coronavirus ist vornehmlich von Mensch zu Mensch übertragbar, der Hauptübertragungsweg scheint die Tröpfcheninfektion zu sein. Diese direkte Übertragung erfolgt, wenn Virus-haltige Tröpfchen an die Schleimhäute der Atemwege gelangen – bei Husten oder Niesen unseres Gegenübers zum Beispiel. Auch eine Übertragung durch Schmierinfektion über die Hände, die mit der Mund- oder Nasenschleimhaut sowie mit der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden, ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, spielt aber vermutlich nur eine untergeordnete Rolle. Gründliches und häufigen Händewaschen oder auch Atemmasken können also helfen und mögen den Einzelnen im Zweifelsfall schützen können – die immer noch schneller werdende Verbreitung der Krankheit aufhalten kann auf mittlere Sicht aber nur der Verzicht auf den Kontakt mit anderen. Außerhalb des menschlichen Körpers kann das Virus einige Tage überleben: Findet es in dieser Zeit keinen Wirt, stirbt es ab. Die rigorosen Maßnahmen in China (sofern man sich auf die Zahlen verlassen kann) zeigen, dass es funktioniert, denn seit Wochen werden kaum neue Infektionen registriert.
Drittens:
Es geht um Selbstdisziplin. Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung 1 bis 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten. Im Durchschnitt beträgt diese sogenannte Inkubationszeit wohl etwa 5 bis 6 Tage. Das ist recht lang, und deshalb kann man auch lange, bevor man sich selbst krank fühlt, andere Menschen anstecken. Deshalb kann man es nicht oft genug wiederholen: Zu Hause bleiben, andere schützen und sich selber auch.
Dummerweise sind wir Rudeltiere: Soziale Kontakte, Austausch, Besuche bei Verwandten und Freunden gehören gerade in schwierigen Zeiten zu unseren grundlegenden Bedürfnissen. Aber so verständlich das ist, so schädlich kann es sein – denn ein einzelner kann zu einem hundertfachen Überträger werden, wenn er zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Deshalb muss unsere Vernunft das Handeln bestimmen statt unseren emotionalen Bedürfnissen die Kontrolle zu überlassen.
Und viertens:
Es geht (auch) um Gelassenheit. Das Problem bei Covod19 ist eher nicht die Krankheit selbst, obwohl sie auch einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf nehmen kann. Bei den meistens Menschen wird es sich wie eine normale Grippe anfühlen – Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit, vielleicht ein bisschen Fieber. Experten schätzen, dass rund 80 Prozent der Coronavirus-Infektionen mild, ähnlich einer Erkältung, verlaufen. 13,8 Prozent aller bestätigten Fälle verlaufen jedoch schwer, und 4,7 Prozent werden als kritisch eingestuft.
Einfache Hygienemaßnahmen, wie sie auch zum Schutz vor Erkältungs- und Grippeviren empfohlen werden, sind:
- Abstand zu Erkrankten einhalten, mindestens einen, besser zwei Meter
- regelmäßig und mindestens 20 Sekunden lang die Hände waschen, Seife nicht vergessen
- nach engem Kontakt mit Erkrankten zusätzlich Hände desinfizieren
- Händeschütteln und Umarmungen vermeiden
- in Armbeuge husten oder niesen
- das Gesicht nicht mit den Händen berühren oder über Augen, Mund und Nase reiben
- benutzte Taschentücher sofort entsorgen
- Türklinken und Fahrstuhlknöpfe nach Möglichkeit mit dem Knöchel oder dem Ellenbogen berühren, nicht unbedingt mit den Fingerspitzen.
Und noch einmal:
Vor allem möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen – denn solange es keinen Impfstoff gibt, lässt sich die Verbreitung nur auf diesem Weg so verlangsamen, dass eine optimale medizinische Versorgung aller gewährleistet bleibt. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an: Natürlich am besten am Telefon, aber auch in der Apotheke sind wir für Sie da. Bleiben Sie gesund!